Vor Beginn der Umgestaltungsmassnahmen hatte der mit langjährigem Leerstand einhergegangene starke Verfall bereits merklich auf das städtische Umfeld übergegriffen. In stadtplanerischer Hinsicht war also nicht nur ein geschütztes Baudenkmal zu retten, sondern die Reanimation eines zentralen Orts des öffentlichen städtischen Lebens zu verwirklichen.
Als einzige deutsche Kleinstadt erhielt Luckenwalde hierzu Fördermittel aus dem URBAN-Programm der Europäischen Gemeinschaft. FF Architekten und Martina Wronna aus Berlin ergänzte den Altbau mit einer abstrakten Raumskulptur – einem zweifach verzogenen und mit TECU® Gold Schindeln verkleideten Baukörper. Das glänzende Schmuckstück soll gemeinsam mit dem renovierten Bahnhofsgebäude einen Ort des öffentlichen städtischen Lebens markieren und eine vitalisierende Wirkung auf die angrenzenden Quartiere haben.
Wie eine homogene Haut wickeln sich goldenen Schindeln um den Anbau. Auch die Glasflächen im Erd- und Obergeschoss sind als Fortsetzung der Aussenhaut gedacht. Sie stossen deshalb flächenbündig an die Verkleidung. Verstärkt wird der homogene Eindruck durch das filigrane Goldgewebe im Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung. Wie ein Vorhang filtert die Metalleinlage OKATECH von OKALUX das einfallende Licht und schafft im Innenraum eine gleichmässige, blendfreie Ausleuchtung mit Tageslicht. Der loungeartige Bereich der Jugendbibliothek wird atmosphärisch geschützt und unterschiedliche Reflektionen auf dem Gewebe führen zu einer Vielzahl an reizvollen Licht- und Schattenspielen.