Zwischen Himmel und Erde
Seit Mai 2008 ist auf dem Flughafen Luxemburg-Findel das neue Hauptterminal A in Betrieb. Unaufdringlich elegant ruht das Gebäude in der Landschaft. Über der rundum verglasten Fassade scheint das Dach – trotz des massiven Querschnittes – schwerelos zwischen Himmel und Boden zu schweben.
Die klare reine Form
Das vom Architekturbüro Paczowski & Fritsch geplante Passagierterminal besticht durch seine Schlichtheit und Übersichtlichkeit – sowohl was die Form des Baukörpers als auch die Materialien betrifft. Die reine Geometrie des Quadrats, die Ganzglasfassade ohne Schnörkel, der Fußboden aus Granit, die Wände aus Metall oder Holz, teilweise Sichtbeton – mehr braucht es nicht. „Nackt muss ein Flughafen vor allem sein“, schrieb Le Corbusier 1946 „nackt unter dem Himmel, vor den Feldern und der Landebahn aus Zement.“
Der Grundriss basiert auf einem Quadrat, einer auf den ersten Blick strengen und starren Form, die in ihrer Nutzung aber frei gestaltbar ist. Sie ermöglicht eine übersichtliche und nachvollziehbare Trennung der für einen Flughafen notwendigen Funktionsbereiche.
Fluggäste und Besucher betreten auf Straßenniveau die öffentliche Eingangshalle mit ihren Geschäftsflächen. Daran schließen sich die Check-in-Halle, die Sicherheitskontrolle und eine VIP-Lounge an. Die Reisende erreichen nach Passieren der Sicherheitskontrolle den eine Ebene tiefer liegenden Abflugbereich über Rolltreppen, Aufzüge oder Treppenanlagen. Das Gebäude nutzt für diese räumliche Funktionstrennung geschickt einen natürlichen Geländesprung aus.
In der nach Süden hin ausgerichteten Abflughalle gelangt der Passagier über fünf Gangways zu den Flugzeugen. Nordseitig liegt die Ankunftshalle mit Anbindung an die Tiefgarage und die geplanten Bahnsteige. In der Mitte des Gebäudes befindet sich die Gepäckausgabe.
Übersicht und Aussicht
Die klare Trennung der Funktionen und die Staffelung auf verschiedene Ebenen schaffen eine einfache räumliche Orientierung. Aber auch die konstruktive Ausbildung des großen, weit auskragenden Daches trägt zur Klarheit im Gebäude bei: Als Hohlkörper ausgeformt verschwindet in ihm die komplette Gebäudetechnik, wie Klima- und Lüftungsanlage, Beleuchtung und Wasserführung. Das aufs Wesentliche reduzierte Tragwerk tritt in den Hintergrund – nichts beeinträchtigt die Übersicht der Nutzer. Alle Räume sind klar ablesbar und es eröffnen sich den Besuchern überwältigende Ausblicke in die Landschaft und aufs Flugfeld.
Integrierter Sonnenschutz
Die quadratische Dachfläche mit Seitenlängen von jeweils 100 Metern fällt nach Süden zum Flugfeld leicht ab, eine weite Auskragung schützt vor direkter Sonneneinstrahlung. An der Westfassade übernehmen Funktionsgläser den Sonnenschutz. Im Scheibenzwischenraum der Verglasung von OKALUX kontrollieren hochreflektierende Aluminiumprofile die Sonneneinstrahlung. Bei gleichzeitig guter Durchsicht reduzieren sie den Wärmeeintrag ins Gebäude erheblich.
Systematisch angeordnete Lichtkuppeln in der Dachfläche versorgen das Gebäude mit Tageslicht. Isoliergläser von OKALUX mit einer transluzenten Kapillareinlage streuen das Licht gleichmäßig und blendfrei nach unten in die Halle.
Beide Funktionsgläser verringern den Kunstlichtbedarf und reduzieren den Wärmeeintrag und damit die Kühllasten des Gebäudes. Sie helfen, die Energiebilanz des Flughafenterminals zu optimieren.
Neben den Energieeinsparmöglichkeiten unterstützen OKALUX Isolierverglasungen ästhetisch wirkungsvoll die Entwurfsgedanken von Einfachheit, Klarheit und Transparenz.